Die Geschichte des Königshäuschen

 

Um 1740 stand am oberen Rand der Lohwiese am Hinteren Nesselrain (560 m) ein einfaches Waldhaus. 1757 ließ der damalige herzoglich Gothaischer Oberförster Johann Christian König ( 1718 bis 1801) das Waldhaus in ein Jagdhaus ausbauen b.z.w. erneuern. Das nutzte dann auch der Gothaer Herzog für die Pirsch und die Jagd.

 

Auch Ruhlaer und Thaler Einwohner machten sonntägliche Spaziergänge zu dem nach König benannten Häuschen. Naturverbundenen Gästen diente das Königshäuschen später auch als Übernachtung. So z.B. 1853 dem amerikanischen Schriftsteller und späteren Gesandten in Berlin Bayard Taylor.

 

1865 brande es, durch rachsüchtige und bestrafte Wilddiebe, bis auf die Grundmauern ab.  Im Jahr darauf baute die Thaler Oberförsterei ein zweistöckiges Fachwerkhaus als neues Königshäuschen auf.

 

Nach einigen guten Jahren als Ausflugsziel und 1945/46 als Wohnhaus bewohnt, zerviel es nach und nach. 1956 beschlossen die Mitglieder der Sektion Wandern der Betriebssportgemeinschaft Motor Ruhla, trotz schlechten Zustandes das Königshäuschen als Wanderhütte zu übernehmen.

 

Im April 1957 wurde zwischen der BSG und dem staatlichen Forstwirschaftsbetrieb Eisenach ein Nutzungsvertrag abgeschlossen. Schon im Juli 1957 konnte es dem Betriebsferienlager UWR als Touristenstation zur Verfügung gestellt werden. Dadurch gab es materielle und fachhandwerkliche Unterstützung der Uhrenwerke.

 

Nach fast 110 Jahren Standzeit, musste das Häuschen wegen massiver  Verschlechterung des baulichen Zustandes im Frühjahr 1975 abgerissen werden. Nach etwa 15000!!! Stunden unentgeltlicher Arbeit und knapp anderthalbjähriger Bauzeit wurde das Dritte neue Königshäuschen am 07.10. 1976 volksfestartig eingeweiht.

 

Seit dem ist es nicht nur Versammlungsort der Sektion Wandern und Bergsteigen der TSG Ruhla e.V., sondern auch Wanderziel für Gruppen mit Übernachtung und Wochenendspaziergängen.

 

Quellen: Heimatgeschichtssammlung und Heimatkartei